2008 war ein grünes Gartenjahr, in dem ich erstmalig an der "Offenen
Gartenpforte" teilnahm.
Die Idee der "Offenen Gärten" dazu stammt aus England.
Im Jahre 1927 startete die Initiative "Offene Gärten" und hatte damals
den gemeinnützigen Zweck, mit den eingenommenen Eintrittsgeldern einen
Hilfsfond für die Krankenpflege zu unterstützen.
Es war eine Initiative, bei der Privatgärten an bestimmten Tagen im Jahr
ihre Pforten für das breite Publikum öffneten.
Unterschiedlichste Gärten wurden präsentiert, in denen untereinander
Fachwissen zum Thema Gärtnern ausgetauscht wurde.
In etwa seit 1998 hatte ich den Formschnitt für mich entdeckt. Es dauerte
mehr als zwei Jahre, bis die ersten Sträucher ihre Form erhielten.
Mein erster Formschnitt(siehe rechts unten) war ein Ligusterstrauch den ich in Anlehnung
an den "Denker" von Auguste Rodin am Rande unserer Gartenterrasse formte. Es folgte ein Teddy als Formschnitt und eine "Buschfrau" mit einer stattlichen Höhe von 2,25 m.
Ich wählte den schnell wachsenden Liguster, weil die Triebe dieser in der
Wachstumsperiode bis zu 5 cm/Woche an Länge zulegten.
Die langen, nicht geschnittenen Triebe wurden für die passende Form erst mal
grob geflochten und geschnürt.
Für die Beine und Hände der Mensch großen Heckenschnitt Form brauchte ich teils
über 1,5 Meter lange Triebe.
Diese langen Triebe sind natürlich nicht jedermanns Sache und man muss die
Geduld haben bis diese so lang wachsen und weiterhin, muss man auch in der Lage
sein, den erst mal ungepflegten Anblick eines
solchen Strauchs zu ertragen.
Sobald ein solcher Strauch nun gebunden ist, kann man ihn noch ein wenig stutzen.
Die gewünschte Form bildet sich anschließend nach und nach mit jedem
weiteren Schnitt.
Geschnitten werden die Sträucher mit Hand Strauchscheren. Wer mehrere
Formschnittfiguren im Garten stehen hat, wird verständlicherweise gerne zu
einer elektrischen Heckenschere(el. Strauchschere) oder einem Busch Trimmer zurückgreifen.
Wichtig ist, dass in einem solchen Fall nicht bei Sonnenschein geschnitten
wird, denn die Blätter der Buchsbäume oder Ligustersträucher können an den
Schnittstellen verbrennen.
Während schnellwachsende Ligustersträucher in den Sommermonaten wöchentlich
geschnitten werden können, benötigen Buchsbäume max. jeden Monat einen
Rückschnitt. Manche Gartenbesitzer schneiden den Buchsbaum nur zweimal im Jahr.
So gesehen betrachte ich die notwendige Schnitthäufigkeit der Sträucher als
Erfahrungssache.
Solche Gartenskulpturen, die der Gärtner ständig im Auge behält, sind
natürlich auch gern gesehene Nistplätze für Zaunkönige. In einem solchen Fall
sollte der Vogelschutz Vorrang haben und die betroffene Gartenskulptur erst nach
der Brutzeit und bei verlassenem Nest(aller Nestbewohner) wieder geschnitten
werden.
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